Mai! 
30.4.13, 18:40
Geposted von Kerstin Seidel

Mai!



Eine insich Zeit
das ist Frühling
grünknosp blütenknall bumm
und mein Körper erwacht mit
den Ameisen pünktlich zum
Zuckerschlecken ist mein Leben
das ist Frühling
all dieser laue Wind-
buschröschen pustend
für ein glorreiches Grün-
saft strotzend irgendwie
das ist Frühling
fruchtbar aus allen Poren
schwitzt sich Lust
denn die Sonne scheint
so frechfroh bis die Hormone tanzen
in den Mai umund um schwindelig
das ist Frühling





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Alles  
26.4.13, 09:23
Geposted von Kerstin Seidel

Alles



im Eimer, weil
wir nicht sehen
in wie fern
das Kind schon
in den Brunnen gefallen
ist was,
wir nicht sehen,
ob das überhaupt
im Eimer liegt
oder in uns,
dass wir frei sind
zu handeln zu frei
bis alles zu spät ist
das Kind schon
wieder tot
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Den Sinn! 
24.4.13, 12:26
Geposted von Kerstin Seidel

Den Sinn


suchen in den Weiten meines Mantels
greif ich in die Taschen so tief
meine wunderbare Menschlichkeit reicht
ins Leere kunstvoll bestickter Hülle
samt und sonders Sünde
der Glaube ans Gute lohnt
der Mühe nicht
es hat keinen Sinn, zu lieben
mit den falschen Farben auf den Lippen
es hat keinen Sinn, zu hoffen
unter dem engen Horizont aus Stuck
es hat keinen Sinn, zu reden
mit den trockenen Brocken im Hals,
es hat keinen Sinn,
zu suchen
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Suche! 
21.4.13, 09:23
Geposted von Kerstin Seidel

Suche!



Ein Mann, der nie erkannt was Sterne sind
die schwebend kalt am Firmament sich halten
ein Leichenlampenwald in dieser Nacht
so viele Fragen blieben offen
Tür und Tor zu schmergezäumter Stille nie
war der Himmel so erhaben grausam
abgelebt so stumm so blind die Zeit heilt
keine Wunden und das Schweigen brach
aus leerem Trost fand er im Bett
begrub ich jede Hoffnung
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Sturm! 
20.4.13, 18:30
Geposted von Kerstin Seidel

Sturm!



Das, was uns ausmacht bist du
gewesen mit einem Mal war Sturm,
doch ich wollt schlafen
gehen mit offenen Augen blind
macht das Verlieben so
sagt man jedenfalls verwundbar
macht die Liebe sehend dann
möcht' ich dich lieber
lassen wo du warst will dich
nicht fragen müssen wie wir
uns lieben wollen
hilft nicht mehr
nicht weniger bin ich
verschont vom Sturm
geblieben ist mir nur das Jetzt




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Schlangenfrau 
29.3.13, 00:20
Geposted von Kerstin Seidel
https://www.youtube.com/watch?v=5Iwabzb2Auk
Gedicht-Schlangenfrau
www.youtube.com
Ein Gedicht über den Mut zum Neubeginn!


  |  Permalink   |  $star_image$star_image$star_image$star_image$star_image ( 3 / 2012 )
Nicht ich! 
24.3.13, 07:59
Geposted von Kerstin Seidel

Nicht ich



sein, bin unsichtbar
bin unerhört
weit weg
in meiner Welt
mir gehört
meine Stimme
hallt in der Stille
ein Echo meiner
Seele Farben klingen
in lebenspurpur
in grabgrau
wieder sammle ich
mich werfe ich
meinen Schatten
voraus






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Ein Tisch sein 
21.3.13, 16:21
Geposted von Kerstin Seidel

Ein Tisch sein,



rund kein oben kein unten
aus hartem Holz stabil
gezimmert von Hand
einladend nicht groß
doch groß genug, dass alle
um mich
ihren Platz finden
auf mir
feinstes Geschirr,
am Montag und
am Dienstag auch,
solches das Großmama nur
an Sonntagen deckte,
ich trage es täglich stolz
ich fürchte mich nicht
zu tragen
auch das Schwere
bin ein standfestes Mobiliar




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Neu! 
19.3.13, 14:23
Geposted von Kerstin Seidel

Neu!



nein
wir
sterben
nicht
wirklich
wie
der
frühling
zeigt
der das
grün
aus der
erde schoß
treibt
das
leben uns
ins
jetzt
immer
wieder


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Die Schlangenfrau 
19.3.13, 13:32
Geposted von Kerstin Seidel

Die Schlangenfrau



beißt zu
in warmes Fleisch,
so zärtlich züngelnd
nimmt sie Witterung auf

saugt Gift aus Wunden,
häutet ihr Herz,
wirft ab Gekränktes
Dunkles

darunter glänzt Glück
Schuppe für Schuppe
frühlingsneu
immer wieder

ein guter Tausch




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