Morgen  
31.5.20, 21:15
Geposted von Kerstin Seidel

MORGEN



Licht und Luft so leicht so dicht
gesponnen und kein Mensch
atmet sie auf dem Platz
das Morgengrauen als wüsste
die Sonne wohin sie müsste
im Untergang beten die Toten
und büßen für etwas,
das Niemand und Niemals geschieht,
wie der Schmerz dem Stein,
um den sich die Hand legt zur Faust
erhoben wie die Wolken,
damit kein Fuß ihn mehr tritt,
wie das Meer voll Falten
angesichts der Angst
züngeln die Wellen zum Steil
und Sturz ein Blick
kann nicht sprechen,
der stumm immer sich abnutzt
und leichter auch unmerklich
der Sprung zur anderen Seite dort,
wo Worte warten auf Fehler
sobald man sie spricht weiß Gott
sie kosten das Leben,
aber morgen, als gäbe es noch Bedeutung,
wachsen Bäume im letzten Moment


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