DANKBAR 
25.11.18, 13:23
Geposted von Kerstin Seidel

DANKBAR



Es ist ein Geschenk,
dieser Morgen und
der davor und der Morgige,
ein Geschenk
deinen Rücken zu wärmen,
zu erwachen und
die Beine aus dem Bett
zu schwingen und zu singen
es ist ein Geschenk zu leben und
dich zu lieben und zu denken
es ist ein Geschenk

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HIMMELWÄRTS 
25.11.18, 13:21
Geposted von Kerstin Seidel

HIMMELWÄRTS



Unter unseren Füßen
fröstelt der Tau und
kühler zirpt die Zypresse
das Rot ihres Sommers
klingt nach Abschied
hinter dem Deich liegt
der Wind den Weiden
zu Füßen schlägt
mein Herz dir
himmelwärts
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WINTERSCHLAF 
25.11.18, 13:18
Geposted von Kerstin Seidel

WINTERSCHLAF



Der Weg,
den das Licht
langsam dimmt
die dritte Dimension
hält die Mauern fest
hinter Beton und Glasbaustein
klebt die Welt dir
an den Fersen du
Bär mit zerzausten Augen-
brauen du Wilder
hab ich dich
in mein Herz gezähmt
schlaf! dieser Winter
wird warm und weich
hast du deine Höhle
in mir
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HERBSTREIGEN 
25.11.18, 13:16
Geposted von Kerstin Seidel

HERBSTREIGEN



Die Sonne streichen wir
in der Farbe reifer Aprikosen
gegen alle Zweifel reifen
Äpfel zu rot, blühen Blätter
bunt vor dem Fall auf unseren
Weg über bucklige Steine,
die sich sträuben gegen
geordnete Schritte tanzen
unsere Füße Farben und Fantasie
in‘s geschliffene Parkett,
ein Reigen im Regen gegen
das Aufblühen der Angst
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HOCH 
25.11.18, 13:14
Geposted von Kerstin Seidel

HOCH


Mein Fliegen ist Schwindel
erregend liegt nicht in der Anatomie zwischen
Knochen und Federn
ahnst du
einen Punkt, an dem die Zeder
den Himmel zentriert was sind
da Gänse gründelnd am Deich
unruhig
ihr Stehen wiesenblühend
ihr Stand zwischen Halmen
aus hörbarem Wind weidend
am Tag halte ich die Nacht inne
und Stille wiegt mir die Sterne
in den Himmel
hoch
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NOVEMBERNACHT 
25.11.18, 13:10
Geposted von Kerstin Seidel

NOVEMBERNACHT



Mein Deich schwindet
auf Nebelpfoten, weggewischt
seine Spur war das Spieglein,
Spieglein an der Wand - wie
war die Frage, unwichtig,
das Nein hinausgeflüstert
mein Land verschwunden
in den Nebeln novemberstill nur
die Autowellen auf der Straße
brechen scheinwerfergrell
das Schwarz auf Nebelpfoten
schwindet die Stadt,
und eine Möwe verirrt sich
endlich nach Hause
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HOFFNUNG 
25.11.18, 13:09
Geposted von Kerstin Seidel

HOFFNUNG



Der Tag wandert um den Leuchtturm
herum, nach oben weist sein Licht-
kegel focusiert Ferne und Frieden
bald ist es wieder Abend am Deich
fliegt noch eine Möwe wie ein schöner
Schatten, den irdisches Licht
gen Himmel wirft, bevor sie
zum Rand ihres Namens aufbricht
ertönt ein Ruf nach Regen und
Wolken türmen sich heimwärts
am Horizont schimmert Hoffnung

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TREU 
25.11.18, 13:07
Geposted von Kerstin Seidel

TREU



Der Nachtfrost färbt das Fallobst
schwarz mit Rucksäcken aus Laub
wandert der Weg zum Deich
dort krächzen Krähen die Kälte
weiß und glitzernd -
blanker Blues im Haus scheint
die Sonne warm die Töne
seines Saxophons singen vom
vergangenen Sommer vor dem Haus
wippen Handtücher auf der
Wäscheleine der Wind nimmt sie ab
und trägt sie uns ins Trockene und
er öffnet ein Fenster, damit sich
das Draußen aufwärmt und sagt,
„ich bleibe bei dir!“
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AUCH IM WINTER 
25.11.18, 13:05
Geposted von Kerstin Seidel

AUCH IM WINTER



Unter dem Himmel das Feld,
unter dem Feld rauscht der Fels
in den Tag und ich lausche,
höre das Gras wachsen liebe
die Bewegung der Wind bricht
einen Ast und mein Herz
geht auf, die Sonne scheint warm
geht auf wie ein Stern, eine Weide
war ich gestern - kein Grund
weiter zu wuchern, doch das Grün
pflanzt sich fort das Gefühl
von Frühling bleibt bei mir

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ABEND AM DEICH 
29.10.18, 19:19
Geposted von Kerstin Seidel

ABEND AM DEICH



Am Abend hören wir das Gras
wachsen am Deich
rauscht Rot in den Himmel
wir lauschen den Laternen
scheinen zufrieden
im Dunkeln regnet es nie
geht die Sonne zu früh auf
über dem Wasser trauert
eine Weide ihr Grün
pflanzt sich fort auf der Stelle
kein Grund weiter zu wuchern

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