Gefangen! 
5.1.13, 13:12
Geposted von Kerstin Seidel

Gefangen,



in tödlichen Netzen kreischen
die Engel in Schwärmen
das Zeichen Vergebung
im letzten Gebet gebannt
die Unschuld im Lachen
versteinert verloren versunken
die Erlösung verdorben
sehnsuchtsschwere Schritte
noch drei bis zum Abgrund
mehr eins
mehr zwei
noch mehr drei
tiefe Wunden geöffnet
verblutet Mitleid und Maß
und wir so stumpf
so sterblich sind wir




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Lachen 
4.1.13, 09:07
Geposted von Kerstin Seidel

Lachen,



lauthals
frohlockend
überströmend
befreiend
freudevoll
liebestoll
ohrenbetäubend
jubelnd
glückssgeborgen
sorgenlos
herzergreifend
einfach
schön!

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Nachsatz! 
2.1.13, 18:57
Geposted von Kerstin Seidel

Im Nachsatz,



Im Nachsatz stand
geschrieben,
Sich selbst
als Ganzes
und das Ganze
als Teil des Selbst
zu erfahren,
wäre ein guter
Vorsatz
gewesen

"O Mensch, schau dir den Menschen an: Er hat Himmel und Erde und die ganze übrige Kreatur in sich selber! In ihm ist alles verborgen schon vorhanden. Gott hat den Menschen nach dem Bauwerk des Weltgefüges nach dem ganzen Kosmos gebildet. O wie herrlich ist die Gottheit, welche, indem sie schafft und wirkt, ihre eigene Wirklichkeit offenbart."

Hildegard von Bingen, Mystikerin, Äbtissin, Naturwissenschaftlerin
1098 – 1179
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Mein Engel! 
27.12.12, 18:25
Geposted von Kerstin Seidel

Mein Engel,



geht traurig
neben mir her,
ich nehm es leicht
doch er trägt so schwer,
an Kummer gewöhnt
hält er meine Hand
seine Liebe versöhnt
aber nicht den Verstand,
sein Herz schlägt leis
seine Flügel so wund
er weiß, was er weiß
und das ist der Grund,
dass er mich so gut kennt
und ich ihn nicht seh
für immer getrennt
ihn nicht hör, nicht versteh
meine Gedanken schweben
in Träumen weit
wollen ein anderes Leben,
zu anderer Zeit,
und sehnen, sehnen
ich weiß nicht wonach
mein Engel träumt nie
ist mir so nah, er ist wach
und geht stets
traurig neben mir her,
drum nehm ich es leicht,
doch er trägt mich schwer




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Heilsein! 
26.12.12, 12:44
Geposted von Kerstin Seidel

Heilsein!



Heilige,
stille Nacht und
wir wollen
zu uns kommen
wieder
lieben lernen
auf ein Neues
in dieser Zeit,
die der Heilsamkeit
so entbehrt heilen wir
uns selbst
mit Stille,
mit Liebe
den Nächsten,
den Übernächsten
auch



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Festtagsstimmung! 
25.12.12, 16:31
Geposted von Kerstin Seidel

Festtagsstimmung!



Heilige, stille Nacht und
wir müssen uns mal wieder
lieben auf ein Neues
in dieser Zeit,
die der Heilsamkeit
so entbehrt lieben wir
uns selbst dem Nächsten
zum Trotz, ob das die Nacht,
geweiht hat oder o du
fröhliche Völlerei uns wahrhaft
satt macht doch selig bleiben,
die hungert und dürstet
nach Sinn statt Schweinebraten,
manche sehen da Rot-
kohl bläht den Bauch das Hirn
furzt Friede auf Erden und den
Reichen ein Wohlgefallen,
allen noch mehr wovon
nur nicht denken jubiliert
gloria
in excelsis
deo
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Weiter! 
19.12.12, 21:28
Geposted von Kerstin Seidel

Weiter!



Immer
nur
vorwärts
nur
nicht
rückwärts
nicht
einwärts
ist auch
immer
nur
abwärts

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Klaglos! 
19.12.12, 21:00
Geposted von Kerstin Seidel

Klaglos!



wiegen in ihren
Armen halten
hin zu sich
sollen Sie sie
holen nach dem
Spielen,
wenn sie fragen,
wann kommt
Mama,
nach dem
Frühstück,
wenn sie fragen,
wann kommt
Papa,
nach dem
Schlafen,
wenn sie fragen,
wann kommt
Oma,
abholen sollen Sie,
ihre Kinder,
wenn sie
nicht mehr
fragen

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Weiß! 
9.12.12, 13:10
Geposted von Kerstin Seidel

Weiß!



Du siehst das unendliche
Weiß die ewige Unschuld
Spiegelbild der Liebe in dir

Du vergisst die Enge
der Stunden und
versprichst dich
der Ewigkeit

gibst Dich der Weite
für einige Lichtminuten hin
um zart zwischen
Schneeflöckchen zu schweben

um die Freiheit zu erahnen
und darüber hinaus zu
träumen träumen träumen

dann fühlst du dich
wie ein Engel
in der heiligen Nacht
getragen von der Hoffnung
auf ein besseres Morgen



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Traurige Engel 
4.12.12, 22:57
Geposted von Kerstin Seidel

Traurige Engel,



gehen vor mir her
sie breiten Schwingen
schützend ins Leer
halten Hass gefangen
mit steinernem Blick,
können zu uns gelangen
aber niemals zurück
unter schweren Schwingen,
bergen sie Leid
geben Liebe und Trost,
künden frohe Zeit,
bleiben gerne unerkannt
nur ein trauriger Engel,
er nahm meine Hand,
und flüstert mir zu,
ich liebe die Menschen,
wär' gern sterblich wie du






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