Ostern  
19.4.25, 18:38
Geposted von Kerstin Seidel

OSTERN



durch die Straßen frohes Klingen
Menschen reichen sich die Hand
wollen leben, lachen, singen
volle Herzen bis zum Rand

und inmitten viele Junge,
singen „Jesus, let me be"
tragen Mut auf ihrer Zunge -
früher war ich genau wie die

und heut sitze ich im Park,
schaue lächelnd sinnend zu,
nicht jung mehr, aber stark,
innerlich erfasst mich Ruh

ich will werden, ich will wagen,
kenn den Weg nicht, doch das Ziel,
habe Zweifel, habe Fragen,
aber Hoffnung hab ich viel

jeder Mensch, ein Hoffnungsschimmer,
ja, ein strahlend, heller Glanz
zu dem Ewig, zu dem Immer,
zu dem Punkt wo alles Ganz
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Liebe/Ein Lied 
18.4.25, 10:32
Geposted von Kerstin Seidel

EIN LIED



Ich schreibe ein Lied,
entworfen aus Stille
geschrieben mit Blicken
gesegnet mit Berührung
und mit Armen erhoben zum Himmel:
ein Lob auf das Leben und das Lassen,
gemeißelt aus Licht
verströmt es Hoffnung auf Heute,
es gilt das Gute, das unbefangene
Lächeln des Geliebten,
mit der freundlichen Wärme
seiner Worte in Gedanken,
mit dem Klang seiner Stimme im Herzen,
schreibe ich ein Lied,
verschlungen und klar
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Zeit 
7.4.25, 10:07
Geposted von Kerstin Seidel

ZEIT



Die Buchen noch nicht
belaubt,
die Spatzenzäune noch
ohne geschwätziges Gezwitscher,
die Nester noch nicht
gebaut:
Zeit,
die Zeltpflöcke zu zementieren,
die Beete zu bestellen,
der Sonne eine Chance zu geben,
was ich festhielt zu zerstreuen,
meine Gedanken, das Gefühl
und das Gewohnte dahinter,
Zeit,
von der Mauer zu springen,
neue Wege anzulegen,
Zeit,
einzutreten, nicht weit
nur einen Schritt näher
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Unterwegs  
28.1.25, 12:31
Geposted von Kerstin Seidel

UNTERWEGS



Getrieben von Pferdestärken
rasen wir rastlos Zielen entgegen-
Vergessen fast der Weg, vorbei
strömt im Stakkato der Scheibenwischer zersprenkelt,
das Grün, in dunkler Schattierung,
nur vom Asphalt schleudert Regen
noch auf - Märchenhaft weitet sich der Blick zum Horizont,
Nebel wandelt Wiesen zu Traumorten,
Vielleicht paaren sich dort gerade Elfen mit Kobolden?
Vielleicht denkt Ähnliches der Mann neben mir?
Vielleicht ist weniger wichtig wohin wir fahren,
als der Baum neben der Straße?
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Schatten  
25.1.25, 08:26
Geposted von Kerstin Seidel

Der Schatten



sucht den Menschen
eine Bewegung im GegenLicht
wie im Märchen glänzend und schwarz
und die Nacht, diese dunkle, schimmernde Kuppel,
klirrend kalt wurde langsam heruntergelassen
von Rand zu Rand:
die nächtlichen Straßen münden alle
ins Grell der Großstadt in deren Mitte
halten Bläschen die Leere zusammen -
Die MasseMensch das Schattenbild
ein schwarzer pulsierender Kern
droht aufzubrechen
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Gleichgewicht/ Liebe 
5.1.25, 17:32
Geposted von Kerstin Seidel

GLEICHGEWICHT



So viel Leid und Liebe in einem,
in heillos heiliger Verpackung, was
wiegt mehr?
Nichts bleibt schwebend auf Dauer,
alle Mitspieler werden sich zu ihrem
Endpunkt bewegen, keine Figur
verlässt das Spielfeld so wie sie gekommen ist,
etwas kommt ins Rutschen,
etwas wird die Waage mit der Hand oder dem Herzen nach unten drücken, etwas wird dem Kind mit dem blutenden Knie das Bein brechen oder das Pflaster kleben, oder das Naschi reichen, wie in den fast vergessenen guten alten Zeiten, wo ein Bonbon das Böse besiegen konnte wie ein Gedicht die Guillotine,
etwas wird überwiegen,
nichts ist gemacht für immer zu sein,
so viel Liebe und Leid in einem,
nur ein Zustand von kurzer Dauer
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Liebe  
18.12.24, 05:44
Geposted von Kerstin Seidel

Seit ich dich liebe,



scheint die Sonne heller,
ist das Gras nicht nur am andern Ufer grün
und mein Herz schlägt viel, viel schneller
und rote Rosen regnen nicht, sie blühn.

Seit ich dich liebe,
ist der Himmel blauer,
die Zeit flieht nicht mehr, sie bleibt stehn
und mein Bauch ist viel, viel schlauer
und mein Kopf lässt alle Sorgen gehn.

Seit ich dich liebe,
ist das Leben reicher,
der Hass, er brennt nicht, er erfriert
und meine Worte werden viel, viel weicher
und mein Mund ist auf deinem explodiert.
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Wunder 
23.11.24, 08:56
Geposted von Kerstin Seidel

WUNDER



Heute erhebt sich
in diesem Wirbel von Unbeständigkeit,
in diesem Windmeer von
Uferlosem, ein Wunder,
eine Insel

Ich glaube daran, schaue hin, glaube
nicht an Statisches,
das scheint nur so,
glaube nicht an Gegenständliches
ist nur Gestalt gewordene Bewegung

Glaube nicht an Stillstand, an diesen Raum,
dieser Augenblick ist flüchtig,
ist fremde Klarheit,
ein Beinahe-Ist,
der Stuhl, von dem ich aufstehe,
das Wort, das ich spreche
wird angenommen und abgelegt

Ich glaube an diese Hände stetig
im Geben und Nehmen
diese Lippen zart
im Schweigen und Reden
diesen Menschen geborgen
im Hier und Jetzt
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Unsere Zärtlichkeit  
18.11.24, 19:14
Geposted von Kerstin Seidel
Für Andy:

Unsere Zärtlichkeit



zeugt sich im Zwielicht deines Zimmers,
koexistieren, mein Schon und dein Noch, mein Jetzt und dein Hier berühren mich deine Worte
ohne den Mund zu schließen,
atmet meine Sonne
deinen Mond zur Ruhe inmitten
Strahlen wir heller, bist du
die Summe aller meiner Sterne,
aller meiner Nächte -
nach dir nordet sich mein Herz
schlägt zur Hälfte in dir,
zu jedem Zeitpunkt träumt die Hälfte
meiner Nervenzellen nur einhändig,
nur einbeinig humpeln unsere Hirne,
unter unseren Füßen schmelzen
alle Mittelstreifen,
es macht nichts denn wir humpeln
fließend immer wieder
gegen den Strom,
denn wir sind Nachzügler im Zwielicht
lieben wir uns
mit den wachen Hälften unserer Herzen
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Leichtsinn  
9.11.24, 10:02
Geposted von Kerstin Seidel

Leichtsinn



Die Wege und alles,
was auf ihnen blockiert ,
fliegen hoch und lösen sich auf,
ein Netz steigt auf von dieser Welt
und fängt uns ein und
die Erde atmet nackt und neu
mit ihrer frischen Haut
überall am Himmel
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