Bunter Haufen 
9.3.13, 09:47
Geposted von Kerstin Seidel

Bunter Haufen,



sind lila, gelb, rot, violett
lebendig frisch und wirklich nett
sind wir uns einig unverwandt
reichen im Geist uns Herz und Hand
denn nun ist gesagt, was jeder weiß
das Leben war noch nie schwarz-weiß

ist sonnengelb und himmelblau
auch trauerschwarz und grauingrau
ist niemals eins ist nur gemischt
und die im Dunkel, sehen wir oft nicht
doch die wir sehen, nehmen wir so an
so bunt lebendig, ein jeder kann

sein, Teil vom bunten Haufen hier
ein bunter Haufen das sind wir!






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Lesen 
6.3.13, 12:20
Geposted von Kerstin Seidel

Lesen



im Bett
so zwischen weichen Kissen
liegen sitzen wortgenießen
ist gar zu nett
im Bett
die Zeilen in sich trinkend
in Lyrik Prosa schier versinkend
ist gar zu nett
im Bett
dann überdenken grübeln
wer könnt's dem Lesenden verübeln
ist gar zu nett
im Bett
statt schlafend auf dem Ohr zu liegen
sich in Gedankenfluten wiegen
ist gar zu nett
im Bett
kommt dann doch der Schnarch daher
findet er uns oft klüger als vorher
im Bett


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Frühfrühling 
5.3.13, 12:06
Geposted von Kerstin Seidel

Frühfrühling



kein Schlechtes vom Vorjahr
alle Vorwürfe verworfen

der Winter hat sich überlebt in
ungelöstem Abrechnen verzettelt

ist noch nicht gereift zu Neuem
noch nicht ausgebrochen im Keim

nicht erstickt nur gestundete Zeit
probiert sich das Jahr immer wieder

kommt ein neuer März so geräumig
frei draußensein Pollen und Pink

und weiße Blüten die Übergänge
in pastell mischen sich fließend

zu gelösten Schals das Warmweiche
der Hormone verheißt Wandel



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Jetzt! 
28.2.13, 18:18
Geposted von Kerstin Seidel

Jetzt!



Es kann
nicht sein

wie ich es
mir gerade
wünsche

weil ich
mir nicht
wünsche

was gerade
sein kann

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Scheiben! 
28.2.13, 18:10
Geposted von Kerstin Seidel

Scheiben!



Die blinden Scheiben
schreien Verderben
gesplittert nach dem
Gewitter beunruhigen
mich immer noch
all die Nächte in denen
mein Mut reißaus nahm
vor dem Donner nun
gleicht meine Angst einem
Zahn der längst gezogen
immer noch schmerzt
dennoch geht die Sonne
auf dank meiner Rettung
Wahn und Rausch mir zur
Seeligkeit nie unnütz
war der Traum vom Sehen
und die blinden Scheiben
schweigen dennoch schwarze
Schatten in die Nacht
stehen mir bei
zum Glück jede Zeit
zieht sich zurück
zu meinen Gunsten




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Abgelebt! 
23.2.13, 19:16
Geposted von Kerstin Seidel

Abgelebt!



Die Tage spülen mich weich
ich diffundiere stundenweise
da ist kein Widerstand,
mehr im geduckten Dunkel,
taste ich mir die Finger glatt
keine Abdrücke mehr auf deinem
Mund liegen zahnlose Schwüre
habe meinen Biss längst
eingebüßt für die paar Äpfel
und sie waren die Versuchung
nicht mal wert wie die Wolken,
brau ich mich zusammen über
deiner Stirn ein Gewitter entlade
meine Seele, da ist es wieder
mein eckiges Ego endlich
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Erbarmen! 
19.2.13, 17:15
Geposted von Kerstin Seidel

Erbarmen!



Zeig mir
deine
Liebe,

sagt sie

und er

schlägt seine
Faust in ihr
Gesicht




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Fremdsein! 
12.2.13, 20:26
Geposted von Kerstin Seidel

Fremdsein!



Das Glück hängt,
in frisch gewaschenen
weich gespülten Socken,
oder ähnlich vertrauten Düften
und in den unwirklichen Weiten
verlieren wir unsere Jugend
sie lecken sich lieber
ihre virtuellen Wunden was,
bitteschön, haben wir noch
zu verlieren, "viel!", meine ich
es geht um das Überleben
jenseits der Festplatten findet
sich das Fleisch der Helden,
abgenagt bis auf die Knochen
was bleibt ist ein neues Format,
der Zaubertrank aus Plasma
und Pixel, da behaupten sich
die Dinge wie von selbst
entsteht ein neues Format,
des Fremdseins

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Alles ist 
9.2.13, 15:20
Geposted von Kerstin Seidel

Alles ist,



eine Antwort
auf Liebe, alles
die Schirme werfen wir
in den Regen alles
mit dem Gewicht
der schweren Teppiche
unter unseren Füßen
streicheln alle Hände
sind sicher alles
Glück steht uns
bis zum Hals wie
der Tod in Grund
und Boden gelacht
und du duftest wie
mein frischgewaschener
Lieblingspullover ist
alles eine Antwort
auf Liebe


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Blähungen 
3.2.13, 19:03
Geposted von Kerstin Seidel

Blähungen,



im Hirn und
Wassereinbruch
hinter der Herzkammer
Völker hört die Signale
wohin treiben die Gewitter
hinter der Stirn
werden die Wunden tiefer
ziehen mehr noch als gestern
erwacht habt acht
die Stubenhocker beginnen
ihr Siegestreiben und
verlassen die Heizdecken
Mitläufer werden mobil
gemacht auf zum letzten
Gefecht für das kleine Ego
ist kein Flohtheater
klein genug





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