Traurige Engel! 
18.12.14, 18:10
Geposted von Kerstin Seidel

Traurige Engel,



gehen vor mir her
sie breiten Schwingen
schützend ins Leer
halten Hass gefangen
mit steinernem Blick,
können zu uns gelangen
aber niemals zurück,
ihr Los ist Unsterblichkeit,
unter schweren Schwingen,
bergen sie Leid
geben Liebe und Trost,
künden frohe Zeit,
bleiben gerne unerkannt
nur ein trauriger Engel,
er nahm meine Hand,
und flüstert mir zu,
ich liebe die Menschen,
wär' gern sterblich wie du
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Genusszeit! 
18.12.14, 16:45
Geposted von Kerstin Seidel

Genusszeit!



Spätlings erkannt das Blindbringen
von Versprechübungen fingerfertig
gedrechselte Kunststoffträume
sagen das Schlusswort
zum vollen Wahrenkorb passend
schnell nochmal Schaumschlagen
mit sahnesteifen Schleimscherzchen
auf kosten Andersartiger gründlich
Gehirnwaschen föhnen legen endlich
maulgestopfte Gewissensbisse und jetzt
bücklings Glückskeksweisheiten genießen

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Rückschau! 
18.12.14, 16:13
Geposted von Kerstin Seidel

Rückschau!



Ich schaue
und schaue zurück
und finde nur
Schatten der Sterne
ohne Himmel,
zu fremden Häusern
führen Wege,
die ich nicht kenne
und doch gehe ich
in ausgetretenen Schuhen
weiter dorthin
wo ich nicht bleiben werde
ist Hoffnung
auf eine andere Ferne
auf ein anderes Fleisch
eine Frage
eine Antwort
und vielleicht
ein Herz

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Vom Winterwort! 
18.12.14, 16:11
Geposted von Kerstin Seidel

Vom Winterwort!



Im Winter
soll ein Warten sein
von einem
der will, dass ich komme
in sein Haus,
das nur
ein großes Zimmer hat
groß genug
für dieses eine
warme Wort,
das ich
vielleicht dem Leben
sagen will

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Unsagbar! 
17.12.14, 16:22
Geposted von Kerstin Seidel

Unsagbar!



Du bist
wie ein Tag,
der mich
an das unsagbar
Schöne erinnert:
jede Sekunde
liegt mir Lachen
auf der Zunge

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Lamm! 
17.12.14, 16:16
Geposted von Kerstin Seidel

Lamm!



Dein Auge lächelt das Leben
grenzenlos schweigend
reden deine Lippen mit Berührung
wenn du sprichst,
dann spricht der Sommer-
Silber und Sandelholz,
halte mich fest du
Flussleib, Fruchtfleisch, Farbpracht
und küsse meine Haut
rauh und roh und rund
schmiegen deine Arme
sich um meinen Leib,
tanzt deine Zunge zum Takt
meiner Lust auf und ab
spricht mir von Liebe
als Lamm unter Wölfen
liebe mich

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Gut so! 
16.12.14, 19:51
Geposted von Kerstin Seidel

Gut so!



Ich bin das Sandkorn
im Getriebe,
Ich bin der Tropfen
auf heißem Stein,
Ich bin die Ränke
in der Liebe,
Ich bin der Bodensatz
im Wein.

Ich bin ein Samen
in der Wüste,
Ich bin der Rahmen
ohne Bild,
Ich bin das Meer
ganz ohne Küste,
Ich bin das Huhn,
das ewig blind.

Weiß nicht woher,
weiß nicht wohin,
weiß nur eines,
bin so gut,
so wie ich bin.



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Eva! 
16.12.14, 06:46
Geposted von Kerstin Seidel

Eva!



Ihre Liebe ist dunkel,
verschlingend,
zwischen Scham und Blöße
fallen
die Feigenblätter
jetzt
formt sich das Fleisch
zu Rundungen,
ihr Schoß
gebiert Gott,
ihre Brüste
nähren Neugier
auf das Leben,
ihr Begehren
berührt den Baum der Erkenntnis,
und nur hier
wächst
die Gewissheit des Glaubens

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Echt! 
15.12.14, 20:17
Geposted von Kerstin Seidel

Echt!



Ich will
deine Hand
in meine gelegt
als wären wir
füreinander bestimmt

Ich verstehe
als erste dich
zu lieben und
nicht zu lieben
sind ein
und dasselbe

Ich will
dir erste sein,
die aus Spiel
und Schmerz
Lust formt

Ich zerreisse
die Kette
aus Träumen
denn ich bin
echt

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Sei mein! 
15.12.14, 19:17
Geposted von Kerstin Seidel

Sei mein



lippenleicht umschlingen
dich durchdringen Haut an Haut
vertraut dich rhythmisch finden
binden Glied an Glied
ein Lied singen uralt und
neu zugleich klingen
im selben Rhythmus schwingen
genießen trinken dich
bis zur Neige leer
mehr will es sehr
mich ganz und gar ergeben
leben nur für diesen Augenblick
mit dir in mir ist Heil
weil es dich gibt
verliebt endlich ich
durch dich zeige mir dein Reich
weich zuerst dann hart
zart gib deinen Turm
im Sturm erobere mich
dich nimmt mein Schoß
stoß tief und ruhelos und ganz
sei mein

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