HOCH 
25.11.18, 13:14
Geposted von Kerstin Seidel

HOCH


Mein Fliegen ist Schwindel
erregend liegt nicht in der Anatomie zwischen
Knochen und Federn
ahnst du
einen Punkt, an dem die Zeder
den Himmel zentriert was sind
da Gänse gründelnd am Deich
unruhig
ihr Stehen wiesenblühend
ihr Stand zwischen Halmen
aus hörbarem Wind weidend
am Tag halte ich die Nacht inne
und Stille wiegt mir die Sterne
in den Himmel
hoch
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NOVEMBERNACHT 
25.11.18, 13:10
Geposted von Kerstin Seidel

NOVEMBERNACHT



Mein Deich schwindet
auf Nebelpfoten, weggewischt
seine Spur war das Spieglein,
Spieglein an der Wand - wie
war die Frage, unwichtig,
das Nein hinausgeflüstert
mein Land verschwunden
in den Nebeln novemberstill nur
die Autowellen auf der Straße
brechen scheinwerfergrell
das Schwarz auf Nebelpfoten
schwindet die Stadt,
und eine Möwe verirrt sich
endlich nach Hause
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HOFFNUNG 
25.11.18, 13:09
Geposted von Kerstin Seidel

HOFFNUNG



Der Tag wandert um den Leuchtturm
herum, nach oben weist sein Licht-
kegel focusiert Ferne und Frieden
bald ist es wieder Abend am Deich
fliegt noch eine Möwe wie ein schöner
Schatten, den irdisches Licht
gen Himmel wirft, bevor sie
zum Rand ihres Namens aufbricht
ertönt ein Ruf nach Regen und
Wolken türmen sich heimwärts
am Horizont schimmert Hoffnung

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TREU 
25.11.18, 13:07
Geposted von Kerstin Seidel

TREU



Der Nachtfrost färbt das Fallobst
schwarz mit Rucksäcken aus Laub
wandert der Weg zum Deich
dort krächzen Krähen die Kälte
weiß und glitzernd -
blanker Blues im Haus scheint
die Sonne warm die Töne
seines Saxophons singen vom
vergangenen Sommer vor dem Haus
wippen Handtücher auf der
Wäscheleine der Wind nimmt sie ab
und trägt sie uns ins Trockene und
er öffnet ein Fenster, damit sich
das Draußen aufwärmt und sagt,
„ich bleibe bei dir!“
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AUCH IM WINTER 
25.11.18, 13:05
Geposted von Kerstin Seidel

AUCH IM WINTER



Unter dem Himmel das Feld,
unter dem Feld rauscht der Fels
in den Tag und ich lausche,
höre das Gras wachsen liebe
die Bewegung der Wind bricht
einen Ast und mein Herz
geht auf, die Sonne scheint warm
geht auf wie ein Stern, eine Weide
war ich gestern - kein Grund
weiter zu wuchern, doch das Grün
pflanzt sich fort das Gefühl
von Frühling bleibt bei mir

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ABEND AM DEICH 
29.10.18, 19:19
Geposted von Kerstin Seidel

ABEND AM DEICH



Am Abend hören wir das Gras
wachsen am Deich
rauscht Rot in den Himmel
wir lauschen den Laternen
scheinen zufrieden
im Dunkeln regnet es nie
geht die Sonne zu früh auf
über dem Wasser trauert
eine Weide ihr Grün
pflanzt sich fort auf der Stelle
kein Grund weiter zu wuchern

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AUF REISEN 
29.10.18, 19:15
Geposted von Kerstin Seidel

AUF REISEN



Der Sommer
bricht seine Zelte ab
und breitet eine Decke aus Dunst
über dem Deich neigt sich
die Abendsonne
breitet roten Schein
über goldne Felder
das Abendrot tönt den Tag
und Nacht webt sich in Zeit und
Raum ein Muster des Menschen
echt und Insich ein Wunder
bin ich bei dir und
du bei mir, breite deine Arme aus
bitte, nimm mich mit
in deinen Traum

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HERBST AM DEICH 
29.10.18, 19:09
Geposted von Kerstin Seidel

HERBST AM DEICH



Wolken wirbeln Vogelschwärme
in die Luft wird kühler der Wind
wiehert über Wiesen ziehen Gänse
gen Süden in letzten Sonnenstrahlen
spielen Spinnen ihre todbringende
Taktik die Opfer im Visier,
die Zielscheibe
filigrane Fadenkunst ich hole Luft
beim Ausatmen wirbeln
weiße Wölkchen im Wald fallen bald
Blätter den Bäumen zu Füßen und
talwärts strömt der Fluss
hinter dem Deich duftet Kaffee
und Kunst wirft ihre Farben voraus
stoppelt das Feld in braun und
brach liegen die Nerven unter
dem täglichen Tuckern der Traktoren
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GLÃœCK 
29.10.18, 19:05
Geposted von Kerstin Seidel

GLÃœCK


Wir tauchen unter,
schwimmen im Glück während
unsere Augen am Himmel
saugen im Herzschlag einer Sprache
ohne besitzanzeigende Fürwörter:
Horizont, Heimat, Wir
schlagen Luftwurzeln im Licht
der aufgehenden Sonne
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SONNTAG 
29.10.18, 19:03
Geposted von Kerstin Seidel

SONNTAG



Wir fliegen federleicht trotz
Anatomie und schwereren Knochen
ahnen wir den Punkt an dem
die Zypresse vor dem Haus
den Himmel zentriert,
was sind da schon Schwalben
mehr als zwitschernde Zaungäste
einen Sonntag lang am Deich
wo der Wind den unruhigen Weizen
über die Felder weht ist es Tag
aber ich behalte die Nacht innig -
werde nie mehr vergessen das Jetzt
den Klang aus hörbarem Himmel
hoch das Rauschen der Bäume
ich träume, dass wir
das Wispern der Wiese sind

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