Viel! 
10.9.12, 17:38
Geposted von Kerstin Seidel

Viel!



So wenig,
das bißchen
Blut,
diese paar
Knochen,
diese dünne
Haut,
dieser leise
Schritt,
doch
die Stimme,
singend
die Gedanken
frei,
das Herz
mutig,
so viel

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Nachmittag im Cafe! 
10.9.12, 17:33
Geposted von Kerstin Seidel

Nachmittag im Cafe!



Da schau, die Reize der Damen
zwischen den Falten
hungriger Röcke und dort
der Apfelbaum in Pose
dieser Überdruss an Früchten
was du nicht hast kann ich
nicht geben die Geliebte
das Fehlen, aber die Gier
unter den überschlagenen
Beinen das Duftende
das Gewährende die richtige
Antwort auf die Frage die
sei eh falsch gestellt, sagst sie
jemand muss dran glauben, Liebe
und so Unruhe des Gewissens,
Gott bewahre uns, führe uns
in Versuchung bleibt

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Kassandra 
10.9.12, 17:26
Geposted von Kerstin Seidel

Kassandra!



Ich sehe,
ich will sehen,
durch sie hindurch,
über sie hinweg,
nicht bitte,
in sie hinein

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Treu! 
10.9.12, 17:24
Geposted von Kerstin Seidel

Treu!



Wohin gehen sie,
die Verratenen?
Den steilen Weg hinab
zu dumpfbehauenen Klagen,
in Trümmern liegt der Traum
und widerwillig wählen sie
die Lügen,
die sie Leben nennen.
Wohin gehen sie,
die Verratenen?
Die Engel,
wahren ihren Weg

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Kompromiss! 
25.8.12, 17:49
Geposted von Kerstin Seidel

Kompromiss!



das passt
nicht
du
so glatt und
ich
so kantig
du
ganz zart und
ich
so rauh
du
so still und
ich
so laut
du ganz weit
und ich
so eng
nur in
der Mitte
vielleicht
doch



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Sprechen! 
25.8.12, 10:51
Geposted von Kerstin Seidel

Sprechen!



Eine zögerliche Zaghaftigkeit
unseres Gesprächs und zaghaft
bis ins Ende, das Zögerliche war
immer greifbar, war aber den Zeichen
gewichen, der stillen Sehnsucht der Sprache,
Sprache aber als solche blieb abseits,
verborgen dir unter Vergangenem mir,
das Gesprochene aber, das unseren Ort erfüllt
war immer gemeint, so sprechen wir
von der Welt, die sich selbst beschreibt und
uns mit, während wir sprechen, am Ende steht
eine lautlose Erzählung, hohe Töne tragen uns
in beleuchtete Stille in uns, die Ohren verbunden
gegen die Verführung von der Welt, reden
wie ein Stein, diesen dann in die Hand nehmen,
diesen, seine Stille redet ortsvergessen, dicht,
eine zum Äußersten aufgespannte Nähe, aber wir




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Ankommen! 
21.8.12, 15:52
Geposted von Kerstin Seidel

Ankommen!



Nachts mache ich
hinter dem Rücken des Schlafes
lange Traumgänge.
Ich will weg gehen können
und doch sein wie ein Baum:
als zöge die Landschaft
und ich bliebe fest.
Ich will aushalten können,
fremde Luft
bis das Spiel
von Licht und Schatten,
von Grün und Blau,
die alten Muster webt
und ich zu hause bin -
Wo auch immer
und sitzen kann
und anlehnen,
als sei es schon das Grab
meiner Mutter




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Gut! 
19.8.12, 10:57
Geposted von Kerstin Seidel

Gut!



Ich bin das Sandkorn
im Getriebe,
Ich bin der Tropfen
auf heißem Stein,
Ich bin die Ränke
in der Liebe,
Ich bin der Bodensatz
im Wein.

Ich bin ein Samen
in der Wüste,
Ich bin der Rahmen
ohne Bild,
Ich bin das Meer
ganz ohne Küste,
Ich bin das Huhn,
das ewig blind.

Weiß nicht woher,
weiß nicht wohin,
weiß nur eines,
bin so gut,
so wie ich bin.




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Fürchten lernen! 
13.8.12, 19:00
Geposted von Kerstin Seidel

Fürchten lernen!



Ich bin ausgezogen
das Fürchten zu lernen
nackt, schutzlos, schlafend,
Argwohn next door please
man muss nur daliegen
vergessen haben
den Geist, den man anrief,
wo keiner war,
man muss bloß weiter
gehen, hinter sich lassen
was man wollte,
no more mercy, so sorry
aber kein Mitleid für Lebenslügen,
ich bin ausgezogen
das Fürchten zu lernen




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Leben ist! 
10.8.12, 11:26
Geposted von Kerstin Seidel

Leben ist,



nicht das,
was wir daraus
machen,
es strebt, strömt
sekundengenüsslich
voran,
ein Teil sind wir, winzig
einzigartig, wichtig
für Alle ist Jeder,
ist Alles,
getrieben, verloren
gefunden inmitten,
Leben ist!



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