In Sommernächten 
2.8.13, 09:34
Geposted von Kerstin Seidel

In Sommernächten,



schlafen wir
nackt,
wir mischen
rotes Haar mit braunem
auf Sommererde
im Licht, im Dunkeln
tun wir es
schwitzen fest
aneinander reiben
Haut an Haut
faß mich an, faß mich an
wie ein Ganzes
sind wir


  |  Permalink   |  $star_image$star_image$star_image$star_image$star_image ( 3 / 1620 )
Abschied! 
1.8.13, 09:27
Geposted von Kerstin Seidel

Abschied!



Jetzt kleidet sie sich
in das abgetragene
Grün dieses Sommers
verweint den Tag im Schatten
der leeren Bäume und wartet
auf ihren letzten Atemzug




  |  Permalink   |  $star_image$star_image$star_image$star_image$star_image ( 3 / 1632 )
für Kurt 1 
31.7.13, 20:17
Geposted von Kerstin Seidel

Für Kurt 1:



Hier so enge
Steinreihen
als ob die Erde
kostbar ist
wie du und
ich sitze
auf der Bank
und Stille
häuft sich
auf mich
und kein Engel
will uns
Flügel leihen
nur die Erde
ist uns sicher



  |  Permalink   |  $star_image$star_image$star_image$star_image$star_image ( 3 / 1891 )
Andromeda! 
31.7.13, 11:02
Geposted von Kerstin Seidel

Andromeda!



Deiner Augen Glanz
kündet von fernen Galaxien
und mit gehörntem Schweigen
wahrst du dein Gesicht
vor Schlägen so tief
in deinem Schoß
fließt Feuertraum und
Schnee bedaunt dir
sanft die Wunde
wo Worte weben Schleier
aus Silbernebel fort
schwebst du
in einen nie gekannten Raum
der Möglichkeiten





  |  Permalink   |  $star_image$star_image$star_image$star_image$star_image ( 3 / 1820 )
Norwegen II 
31.7.13, 08:00
Geposted von Kerstin Seidel

Norwegen II



Starke Kiefern umarmen
zärtlich rauhen Fels
und weiches Moss
bepelzt den Stein
wo bunte Flechten
ihm leise flüstern
ihre Farben zu
ist doch geblieben
uns vom Paradies
dies kleine Stück





  |  Permalink   |  $star_image$star_image$star_image$star_image$star_image ( 3 / 1952 )
Norwegen I - Am Morgen! 
29.7.13, 09:30
Geposted von Kerstin Seidel

Norwegen I - Am Morgen!



Im Schoß der Felsen
ruht der Fjord
und bleiche Wolken grüßen
weiße Wellen ganz
beschirmt vom rohen Stein
wo kühle Wasser
bergen blauen Grund,
schläft noch das Dorf
und träumt
den Himmel blau


  |  Permalink   |  $star_image$star_image$star_image$star_image$star_image ( 3 / 1913 )
Mikrokosmos! 
20.6.13, 06:48
Geposted von Kerstin Seidel

Mikrokosmos!



Im Schatten des Holunders
der wachsende Ameisenhügel
überirdisch chaotische Geschäftigkeit
unterirdisch strenge Ordnung
so unverständlich friedlich

Diese Verschwendung an Lebewesen
ein jedes kennt seine Bestimmung
nach oben die Bekehrten, nach unten
die Essbaren- dazwischen Sand so
versteckte Sterblichkeit läutert die Erde

Und wir gehen spazieren und bestaunen
den Sonnenuntergang



  |  Permalink   |  $star_image$star_image$star_image$star_image$star_image ( 2.9 / 1964 )
Wolfskind! 
18.6.13, 13:22
Geposted von Kerstin Seidel

Wolfskind,



in meiner Art liegt das Lauernde
klein, zart, zäh am liebsten in Grau
gekleidet Tarnung in der Masse
verschwinden und dann sprungbereit
gierig irgendwie ausgehungert nach
Erde riechend wild, stets gehetzt
oder Hetzer des süßen Fleisches
all diese klebrigen Ideen immer noch
fremd der Welt und sich selbst
zum Mitheulen fehlt der passende Ton
streichle mich nicht gegen den Strich

  |  Permalink   |  $star_image$star_image$star_image$star_image$star_image ( 3 / 1740 )
Dieser Sommer 
14.6.13, 08:51
Geposted von Kerstin Seidel

Dieser Sommer,



Dieser Sommer pflanzt uns Rosen ins Haar
wir liegen am Ufer zwischen Schatten
die Sonne wärmt uns den Blick
füreinander wachsen Finger aus Händen
legen sich aufeinander teilen
Zärtlichkeiten über den Zaun schaut
der Fluss neidisch wir liegen quer
gegen den Strom und hören
ihn fluchen eine wildgewordene Stille
unerreichbar zwischen zwei Atemzügen
dein Gesicht, das Gras, das Grün
deine Haut so weiß schuldlos schimmernd
mein Gewicht schwerelos ich falle
in dich voll und rund




  |  Permalink   |  $star_image$star_image$star_image$star_image$star_image ( 3 / 1942 )
Flut im Juni 2013 
8.6.13, 18:28
Geposted von Kerstin Seidel

Nach dem Besuch in Lauenburg:

das Ufer,



sandsackgezähmt
vollgestellt mit Schafen
in den Frieden bricht
der Fluss und
der beständige Wunsch
die Sonne festzutackern
bleibt unerfüllt überfüllt
die Auffangbecken
Ausweichquartiere
verwaltetes Chaos
Tedeum Trost aus der Höh
noch mehr Regen
kann die Zeit kaum
ertragen das Land reißt
auf und das lauernde
Wasser summt tief

  |  Permalink   |  $star_image$star_image$star_image$star_image$star_image ( 3 / 86 )

<< neuester <Zurück | 101 | 102 | 103 | 104 | 105 | 106 | 107 | 108 | 109 | 110 | Weiter> Ältester>>