Echtes Feuer! 
19.6.16, 08:14
Geposted von Kerstin Seidel

Echtes Feuer!



Sanft hebt sich mein Körper
dem Himmel entgegen
die Sonnenstrahlen
fließen zwischen den Zweigen
balzt ein Kiebitz, gerne würde ich
mit dir im See baden
seine Wasseroberfläche
der Spiegel, in dem ich uns sehe
nackt im Wasser treiben ich
will dich küssen gegen die Kälte
hilft nur schwimmen, sagst du
vielleicht Liebesschwüre
echtes Feuer, das du
tief in die Haut der Linde ritzt
bis sie blutet wie ich

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Zu früh! 
18.6.16, 13:18
Geposted von Kerstin Seidel

Zu früh!



immerhier noch
nicht geboren
aus Hitze und Hass
war ein Erstling zu Staub
fein zermahlen der Zauber zu früh
gefreut über Sternschnuppen
fallen nie fallen wirklich
nie verwandeln sich aber
schuldbewusst in Silberstreifen
am Horizont schreien
dir Hoffnung ins Gesicht grell
verglühend ihre Ewigkeit diese
winzigen Lichtlibellenflügel hell
fein flatternde Fangsiedoch
fühl die Wehen in Wellen
in deinem Stern ist es eh
noch zu kalt für ihre Geburt

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Mit dir leben! 
17.6.16, 07:18
Geposted von Kerstin Seidel

Mit dir leben!



Metamorphose
in Zeilen und Worten
von innen
geschlängelte Gebilde meine
Sprache ist mein Blick
nach außen streifend
hinüber zur Straße
zu Häusern zu Menschen
zum Leben mit dir

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GOLD 
14.6.16, 06:58
Geposted von Kerstin Seidel

GOLD



An das Ende der Schlange
anstellen und warten
im kalten Neonlicht erstarrt
die Treppe wieder Stufe für Stufe
hinab steigen blutend dem Ausgang
entgegen aller Absicht suchen
ihre Augen das Licht
entgleist schrittweise geht
die Zeit weiter in eine
kosmische Kurve über
ihrer Wunde liegt
der Anfang aus Gold

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Bitter! 
12.6.16, 20:03
Geposted von Kerstin Seidel

BITTER



Will mich dehnen
weit rückwärts lehnen
in den Schoß des Schweigens
meine Hoffnung legen
mit dem Gefühl weicher
warmer Geborgenheit
mich wenden rückwärts
die Kindheit berühren:

Mit geschlossenen Augen
Träume verscheuchen
von Menschen die blicken
ins leere Licht ortlos blind
warum schmeckt Asche
immer so bitter?

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VERWANDLUNG 
11.6.16, 07:35
Geposted von Kerstin Seidel

VERWANDLUNG



Ein Haufen Blätter, darunter versteckt sich die Erde
am Ende des Sommers ist sie verwandelt
und ich frage, was ist der Staub?
"So fing es an", antwortet die Erde und
"ich weiß nicht wie es enden wird, einst
gab es hier Menschen mit Liebe,
die´s dann trieben auf mir, in Sommernächten
im trockenen Gras, seither fliegen Worte umher:
Der Rest."
So fing es an, so viele Worte seitdem, viel Liebe
Leid, Lust, Blumen in Hülle und Fülle vergessen,
verwelkt, verwest, weiß nicht wie es enden wird,
aber dennoch rufe ich dir zu:
Wir werden uns ewig verwandeln.

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VERLIEBT 
10.6.16, 18:03
Geposted von Kerstin Seidel

Verliebt!



Wir sind verliebt,
reiben Hände und
Wangen aneinander
frisch gerötet
liegen wir
wie Silberlöffelchen
in der alten Schatulle,
funkelnd glühend schön
wie diese Sternschnuppen,
silberne Lichtstreifen
plötzlich
fallen
wir ineinander
und hoffen,
dass es nicht
zu spät ist
für Wünsche

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Vom Wetterwechsel 
10.6.16, 08:34
Geposted von Kerstin Seidel

Vom Wetterwechsel



Wir gehen Hand in Hand
durch die Heide
du sprichst ruhig vom Wetter und
von leichten Dingen, die uns
rechts und links des Weges blühen
Pusteblumen, die ich pflücke
mit meinem Ausatmen fliegen
fedrig Fallschirmchen gen Grau
steigen höher und höher
über unsere Köpfe und ich denke weit
wölbt sich ein weißes Wolkenband,
da legst du den Kopf in den Nacken
bis deine Nasenspitze gen Himmel weist
endlich, sagst du,
die Sonne kommt raus
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Zurück zu dir! 
8.6.16, 20:02
Geposted von Kerstin Seidel

Zurück zu dir!



Ich ging wie immer
drei Schritte schneller als du
voraus ohne mich umzudrehen
nach dir kam nicht so viel
Gutes und früh ist wieder
am Morgen, wenn du ohne
Wenn für uns
Pancakes machst
und spät ist wieder,
wenn mein Kopf
zur Ruhe kommt
auf deiner Brust liegt
deine Brille und dein Buch
enthält nur ein Wort: Liebe
das Gehen jetzt noch
schneller drei Schritte
zurück zu dir

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In deiner Vitrine 
6.6.16, 07:10
Geposted von Kerstin Seidel

In deiner Vitrine,



dieses Stück Stein
bin ich,
das Licht bricht sich
in meinem Innern
umschlossen vom Goldgelb
ein geflügeltes Tier,
eine Fliege vielleicht,
verkrümmter verlorener Körper
ein urzeitliches Relikt der Reue,
nie wieder freisein,
luftdicht verschlossen
und konserviert für die Nachwelt
liege ich dort

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