Bitter! 
12.6.16, 20:03
Geposted von Kerstin Seidel

BITTER



Will mich dehnen
weit rückwärts lehnen
in den Schoß des Schweigens
meine Hoffnung legen
mit dem Gefühl weicher
warmer Geborgenheit
mich wenden rückwärts
die Kindheit berühren:

Mit geschlossenen Augen
Träume verscheuchen
von Menschen die blicken
ins leere Licht ortlos blind
warum schmeckt Asche
immer so bitter?

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VERWANDLUNG 
11.6.16, 07:35
Geposted von Kerstin Seidel

VERWANDLUNG



Ein Haufen Blätter, darunter versteckt sich die Erde
am Ende des Sommers ist sie verwandelt
und ich frage, was ist der Staub?
"So fing es an", antwortet die Erde und
"ich weiß nicht wie es enden wird, einst
gab es hier Menschen mit Liebe,
die´s dann trieben auf mir, in Sommernächten
im trockenen Gras, seither fliegen Worte umher:
Der Rest."
So fing es an, so viele Worte seitdem, viel Liebe
Leid, Lust, Blumen in Hülle und Fülle vergessen,
verwelkt, verwest, weiß nicht wie es enden wird,
aber dennoch rufe ich dir zu:
Wir werden uns ewig verwandeln.

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VERLIEBT 
10.6.16, 18:03
Geposted von Kerstin Seidel

Verliebt!



Wir sind verliebt,
reiben Hände und
Wangen aneinander
frisch gerötet
liegen wir
wie Silberlöffelchen
in der alten Schatulle,
funkelnd glühend schön
wie diese Sternschnuppen,
silberne Lichtstreifen
plötzlich
fallen
wir ineinander
und hoffen,
dass es nicht
zu spät ist
für Wünsche

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Vom Wetterwechsel 
10.6.16, 08:34
Geposted von Kerstin Seidel

Vom Wetterwechsel



Wir gehen Hand in Hand
durch die Heide
du sprichst ruhig vom Wetter und
von leichten Dingen, die uns
rechts und links des Weges blühen
Pusteblumen, die ich pflücke
mit meinem Ausatmen fliegen
fedrig Fallschirmchen gen Grau
steigen höher und höher
über unsere Köpfe und ich denke weit
wölbt sich ein weißes Wolkenband,
da legst du den Kopf in den Nacken
bis deine Nasenspitze gen Himmel weist
endlich, sagst du,
die Sonne kommt raus
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Zurück zu dir! 
8.6.16, 20:02
Geposted von Kerstin Seidel

Zurück zu dir!



Ich ging wie immer
drei Schritte schneller als du
voraus ohne mich umzudrehen
nach dir kam nicht so viel
Gutes und früh ist wieder
am Morgen, wenn du ohne
Wenn für uns
Pancakes machst
und spät ist wieder,
wenn mein Kopf
zur Ruhe kommt
auf deiner Brust liegt
deine Brille und dein Buch
enthält nur ein Wort: Liebe
das Gehen jetzt noch
schneller drei Schritte
zurück zu dir

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In deiner Vitrine 
6.6.16, 07:10
Geposted von Kerstin Seidel

In deiner Vitrine,



dieses Stück Stein
bin ich,
das Licht bricht sich
in meinem Innern
umschlossen vom Goldgelb
ein geflügeltes Tier,
eine Fliege vielleicht,
verkrümmter verlorener Körper
ein urzeitliches Relikt der Reue,
nie wieder freisein,
luftdicht verschlossen
und konserviert für die Nachwelt
liege ich dort

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Ein bißchen! 
6.6.16, 07:08
Geposted von Kerstin Seidel

Ein bißchen!



Meine Haut abgestreift unter dem Hollunder
liegt noch Laub vom letzten Herbst
unter meinem rechten Fuß
ein Knistern ist übrig geblieben und du
lachst trocken ob es weh tut, fragst du
ob ich immer noch suche danach, nein
ich lausche und da ist wieder Stille
nur dieses Blatt bröselt braun
unter meiner Sohle klebt Erde
und du hast ihn doch gerodet
im vergangenen Herbst schon
greifen meine Zehen nach
den winzigen Wurzelstückchen und
ein bißchen tut es doch weh

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Gebranntes Kind! 
31.5.16, 06:58
Geposted von Kerstin Seidel

Gebranntes Kind,



du von niemandem nur von dir
geliebt ist besser so
sicher so einsam wieder
ein Morgen danach schnell
weg von dieser Frau - Rückzug
in dein Haus aus Selbst-
Mitleid so wund dein Herz heilt
nicht ist Mittel zum Zweck
des Vergessens, aber du
vergisst nicht sie bleibt
eine Narbe, dieser Schmerz sticht
stichelt höhlt dich aus
von Innen tönt dieses Echo: Liebe-
ich liebe dich, sagst du nie
laut zu ihr, kleines Krüppelherz
armes Kind ist immer da
deine Angst vor dem Feuer

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An diesem Morgen! 
20.5.16, 06:17
Geposted von Kerstin Seidel

An diesem Morgen!



Dein Geständnis "Liebe", das Wort
unter vielen, die ich vergessen glaubte
aber jetzt erinnere ich mich an die Höhen
im Nebel und die Tiefen, die noch
dunkel drohen und es gab immer
dieses Fenster, das ich dir nun öffne,
um das Licht zu begrüßen an diesem Morgen
verwandeln sich letzte Laute in
Wärme und Futter für die Vögel und
die kleinen, ängstlichen Tiere der Nacht.

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Alles, was ich fühle 
16.5.16, 19:45
Geposted von Kerstin Seidel

Alles, was ich fühle,



wenn der Tag erwacht
ist die Kühle des Morgens,
der uns einhüllt
ist die Neugier der Nacht,
die uns verglüht
ist das Staunen der Sterne,
die uns beschützen
ist das Strahlen der Sonne,
die uns wärmt,
im ersten Licht stehst du
still und nackt und nur
ich höre wie du sagst,
"alles, was ich fühle
bist du"

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